Wäsche draußen trocknen: Wie zu Großmutters Zeiten

Großmütter schwören darauf, wann immer es das Wetter zulässt, die Wäsche draußen zu trocknen. Frisch gewaschene Wäsche draußen im Garten aufzuhängen, ist auch zu Zeiten des Wäschetrockners immer noch die beste Möglichkeit, deine Wäsche trocken zu bekommen und dabei sogar Energie zu sparen. Doch der angenehmste Effekt ist der Duft nach Sommer, Sonne und Natur, den du mit den getrockneten Lieblingsstücken in den Kleiderschrank räumst. Wenn du wissen möchtest, weshalb du deine Wäsche draußen trocknen solltest, lies dich ein im Ratgeber-Wissen von Leifheit. Hier erfährst du, welche Vorteile das Wäschetrocknen im Freien sonst noch zu bieten hat.


 

Wäsche im Freien trocknen

Die Wäsche flattert leicht im Wind, während sie an der Wäschespinne in deinem Garten hängt: Ein fast schon filmreifes Motiv, fehlt nur noch Sonnenschein und duftende Wiesenblumen. Tatsächlich geht es sehr schnell, Wäsche draußen zu trocknen. Scheint dann noch die Sonne, profitierst du zusätzlich von deren Bleichwirkung und wirst unschöne Flecken z. B. auf deinem T-Shirt los. Selbst wenn du in einer Mietwohnung lebst, ist es möglich, Wäsche draußen zu trocknen. Nutze einfach den Balkon und stelle einen raumsparenden Wäscheständer zum Trocknen deiner Wäscheteile  auf. Besonders empfehlenswert sind Modelle, mit hochklappbaren Seitenflügeln. Alternativ kannst du auch Wäscheleinen in folgenden Räumen spannen:

  • Auf dem Dachboden, sofern er sauber und trocken ist
  • In der Waschküche, in der auch dein Trockner steht
  • Im Carport
  • Im Bad mit einem Wandtrockner 

     

Tipp: Nicht überall erlauben Hausgemeinschaften, Wäsche draußen auf dem Balkon zu trocknen. In diesem Fall öffne doch einfach deine Balkontüre und stelle den Wäscheständer direkt in die Türöffnung. So entwickeln Luft, Wind und Sonnenstrahlen genauso ihre Wirkung und trocknen deine nassen Wäschestücke in Rekordgeschwindigkeit.


 

 

Bei welchem Wetter Wäsche draußen trocknen?

Du besitzt keinen Wäschetrockner? Dann hänge  deine Wäsche draußen zum Trocknen auf. Am besten suchst du dir dazu einen warmen und sonnigen Tag aus. Aber auch im Schatten gelingt es, nasse Wäsche draußen zu trocknen. Die Dauer hierfür musst du allerdings etwas höher ansetzen. An kühlen Frühlingstagen solltest du die Wäsche bereits nach dem Frühstück draußen zum Trocknen aufhängen und sie wieder abnehmen, bevor es abends dunkel und feucht wird.  Wäsche über Nacht draußen zu trocknen, funktioniert nämlich nicht. Die höhere Luftfeuchtigkeit behindert nachts den Verdunstungsprozess, den es braucht, um Textilien trocknen zu lassen.

 

 


Tipp: Handtücher und andere Frottee-Texitilien werden in der Sonne schnell hart und rauh. Denke deshalb daran, sie nicht zu lange in der prallen Sonne hängen zu lassen.


 

 

Wäsche draußen trocknen: Das sagt die Physik

In den Sommermonaten gelingt es ganz leicht, Wäsche draußen zu trocknen. Aber was passiert eigentlich beim Wäschetrocknen im Winter? Können nasse Wäscheteile wirklich nur trocknen, wenn es warm und sonnig ist? Die Wissenschaft belegt das Gegenteil. Nasse Wäsche trocknen, das geht selbst bei Minusgraden.

 

Hängst du im Sommer deine Wäsche z. B. bei plus 20 Grad Celsius nach draußen, so verdunsten die Wassertröpfchen in den Fasern der Kleidungsstücke sukzessive. Für diesen physikalischen Prozess wird Energie benötigt. Diese wird der Umgebungsluft rund um die Wäschespinne entzogen, dort kühlt es ab. Man spricht hier von Verdunstungskälte. Durch hohe Temperaturen und Windenergie wird der Verdunstungsvorgang beschleunigt. Die Wäsche trocknet noch schneller.


 


Tipp: So lange die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist, wird deine Wäsche draußen immer trocknen – egal, ob bei plus 20 Grad oder minus 20 Grad Celsius.


 

 

Was passiert bei Nebel oder Frost?

Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen sehr hoch ist. Das ist bei Nebel oder Regen der Fall. Hier erklären Experten: Je feuchter die Luft, desto mehr Wasserdampf liegt darin vor und desto weniger Feuchtigkeit kann sie aus der nassen Wäsche aufnehmen. Infolgedessen bleibt die Wäsche nass, egal wie lange sie an der Leine oder an Wäschespinnen bleibt.

 

Auch wenn es draußen krachend kalt ist, kannst du deine Wäsche nach draußen zum Trocknen hängen. Sie trocknet auch im Winter bei Minustemperaturen. Der Grund liegt in der sogenannten Thermodynamik oder Sublimation genannt. Damit ist der Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Zustand gemeint. Mit anderen Worten: Die Wassertröpfchen deiner nassen Wäsche gefrieren und verabschieden sich danach direkt in die Luft. Es bleibt keine Feuchtigkeit in den gewaschenen Kleidungsstücken zurück. Sie wird sich nur kalt anfühlen.


 


Tipp: Im Winter trocknet deine Wäsche draußen schneller als in der Wohnung. Denn in den Räumen herrscht eine höhere Feuchtigkeit in der Luft und es braucht deutlich länger, bis diese die Wasseranteile der nassen Wäsche aufgenommen hat.


 

 

Tipps und Tricks beim Wäsche trocknen?

Auch das Aufhängen der Wäsche beeinflusst das Trocknen. Deshalb solltest du folgende Tipps beherzigen:

  • Ziehe deine Wäscheteile gleich nach dem Waschen in Form, so trocknen sie leichter und bleiben schön glatt.
  • Nutze Wäscheklammern, so vermeidest du Doppellagen beim Stoff.
  • Kleider, Hemden und Shirts kannst du auf Kleiderbügeln trocknen.
  • Socken und Unterwäsche trocknen schneller, wenn du sie nicht zwischen Sweatshirts und Jeans hängst.
  • Je besser du deine Wäsche in der Maschine schleuderst, desto schneller trocknet sie im Nachgang.
  • Hänge deine Wäschestücke möglichst gerade auf und streiche sie glatt. So vermeidest du Falten, in denen sich die Nässe staut.
  • Bettwäsche hängst du mit der Öffnung Richtung Wind. So bläst sich der Bezug auf und trocknet schneller.

     

Tipp: Den Abdruck von Wäscheklammern kannst du zwar nicht vermeiden, aber wenn du sie an unauffälligen Stellen platzierst, beispielsweise an den Nähten, fallen sie weniger auf.


 

 

Fazit:

Wäsche aufhängen musst du nicht als Arbeit betrachten. Vor allem wenn du sie im Freien aufhängst. Wenn du dich dabei entspannst, hörst du die Geräusche der Natur – den Wind und die Vögel. Genieße im Idealfall die Sonnenstrahlen und freue dich am Abend über den guten Duft deiner trockenen Wäsche, wenn du sie zurück ins Haus trägst.